Trockene Haut: So wirst du sie los und beugst sie vor

Mit der richtigen Pflege gehört trockene Haut der Vergangenheit an

Eine Frau wirft Sand in die Sonne.

Spoiler

  • Die verschiedenen Hautschichten bilden den schützenden Mantel des Körpers.
  • Fällt der Feuchtigkeitsanteil der obersten Hautschicht unter zehn Prozent, wird sie schuppig und rissig.
  • Hormone, Putzmittel und das Wetter können die Hautbeschaffenheit beeinflussen.
  • Besonders trockene Haut sollte immer mit einer fetthaltigen Pflege behandelt werden. Weitere Tipps im Text.

Trockene Haut ist verbreitet, vor allem im Winter, wenn Händen und Gesicht auch noch die kalte Luft zusetzt. Trockene Heizungsluft in Innenräumen macht es der Haut auch nicht gerade einfach, fit und ansehnlich zu bleiben.

Wenn die Haut austrocknet, rissig wird und schuppt, ist das aber nicht nur ein ästhetisches Problem. Immerhin schützt die Haut die inneren Organe – und durch eine brüchige, raue Haut können Krankheitserreger leichter einfallen. So kann trockene Haut schnell auch zu Entzündungen führen, die das Hautbild noch mehr verschandeln. Die Folgen: Die psychische Belastung unschöner Haut ist enorm, daneben steigt das Infektionsrisiko immer mehr. Gründe genug, sich der trockenen Haut möglichst frühzeitig anzunehmen!

So funktioniert die gesunde Haut

Um zu verstehen, wie es zu trockener Haut kommt, ist es wichtig, die Haut überhaupt erst einmal zu kennen. Sie ist nämlich nicht einfach eine Schicht, die den Körper bedeckt, sondern ein mehrschichtiges Organ, das aus mehreren Lagen besteht.

Die Oberhaut ist für die äussere Erscheinung verantwortlich und setzt sich wiederum aus fünf verschiedenen Zellschichten zusammen: Hornschicht, Glanzschicht, Körnerschicht, Stachelzellschicht und Basalschicht. Die unterste Basalschicht produziert wasserhaltige Zellen, die nach und nach zur Hautoberfläche verschoben werden, dabei immer mehr verhornen und schliesslich als trockene Hautschuppen nach circa 28 Tagen abgestossen werden.

Fette – sogenannte epidermale Lipide – sorgen für den Zusammenhalt der zahlreichen Schichten übereinanderliegender Hornzellen – vergleichbar dem Mörtel in einer Mauer aus Backsteinen. Gemeinsam mit der Hornschicht und dem darauf liegenden Säuremantel der Haut haben sie eine wichtige barrierebildende und feuchtigkeitsbindende Funktion.

Trockene Haut: So entsteht sie

Die trockene Haut verfügt über einen zu geringen Schutz aus epidermalen Lipiden und verliert daher Feuchtigkeit. Liegt der Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht unter zehn Prozent, erscheint die Haut schuppig, rau und rissig. Sie spannt und juckt, ist anfälliger für Entzündungen und neigt zu frühzeitiger Faltenbildung. Sowohl innere als auch äussere Faktoren können dafür verantwortlich sein.

Zu den inneren Faktoren zählen die genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre sowie Krankheiten wie Schilddrüsenunterfunktion und Diabetes oder Essstörungen wie Magersucht beziehungsweise Ess-Brechsucht. Auch anhaltender Stress oder schwere seelische Belastungen können «unter die Haut» gehen. Ebenso spielt das Alter für die zunehmende Trockenheit der Haut eine grosse Rolle. Denn je älter die Haut ist, umso weniger kann sie Fette bilden und Feuchtigkeit speichern.

Äussere Einflüsse auf die Haut

Zu den äusseren Faktoren zählen aggressive Reinigungsmittel oder andere chemische Substanzen, die mit der Haut in Berührung kommen. Ebenso trocknet zu viel und ausgiebiges Duschen insbesondere mit heissem Wasser die Haut zunehmend aus. Bei der Behandlung mit diversen Medikamenten, beispielsweise Chemotherapeutika oder Diuretika kann als Nebenwirkung trockene Haut auftreten.

Auch klimatische Bedingungen wie Hitze oder Kälte, geringe Luftfeuchtigkeit sowie UV-Strahlung durch zu viel Sonne oder Solarium setzen der Haut zu. Insbesondere der Winter ist ein Feind der Haut. Bei Kälte verengen sich die Blutgefässe und die Haut wird schlechter mit Nährstoffen versorgt. Fällt die Temperatur unter acht Grad Celsius stellen die Talgdrüsen ihre Produktion ein. Die Haut verliert ihren Schutz und wird durch die trockene Heizungsluft zusätzlich ausgetrocknet. Jetzt heisst es cremen, cremen, cremen und zwar mit fetthaltigen Salben. Für besonders empfindliche Hautpartien gibt es Kälteschutzcremes mit sehr hohem Fettanteil.

Von trockener Haut zu unterscheiden sind Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Neurodermitis. Sie haben andere Ursachen, ihre Therapie gehört in die Hände eines Facharztes.

Richtige Pflege kann viel bewirken

Wichtig ist die sanfte Reinigung mit ph-neutralen Waschlotionen und lauwarmem Wasser. Anschliessend muss die trockene Haut mit geeigneten Pflegeprodukten geschützt und genährt werden. Eine fetthaltige Feuchtigkeitscreme stoppt die Austrocknung der Haut. Es sollte dabei immer eine Wasser-in-Öl Emulsion verwendet werden – sprich eine Creme mit einem höheren Fett- als Wasseranteil. Wasserbindende Inhaltsstoffe wie Harnstoff (Urea) oder Glycerin helfen dabei, die hauteigene Feuchtigkeit zu erhöhen. Die Hautpflege sollte je nach Alter, Hautzustand und Jahreszeit ausgewählt werden. Im kalten Winter braucht die Haut mehr Fett, eine reichhaltige Schutzcreme mit mind. 30 Prozent Fettanteil ist ideal. Im Frühling kann man dann auf 20 Prozent wechseln. Enthält die Creme zudem Pflegestoffe wie Oliven-, Traubenkern- oder Mandelöl, die dem natürlichen Hautfett sehr ähnlich sind und zahlreiche weitere wertvolle Wirkstoffe aus der Natur mitbringen, kann die Regeneration der Haut optimal gefördert werden. So wird die trockene Haut wieder prall und weich wie ein Pfirsich.

Liegen Grunderkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder Essstörungen vor, müssen diese behandelt werden. Aber auch die äusseren Faktoren sollten entsprechend eliminiert beziehungsweise vermindert werden. Das bedeutet: Im Sommer die Haut vor Hitze und Sonne schützen, im Winter warme Handschuhe tragen.

Trockene Haut: Was jetzt hilft

Körperpflege
  • in Massen und nur kurz lauwarm duschen
  • ausgiebige Vollbäder vermeiden
  • milde, Ph-neutrale, rückfettende Waschlotionen verwenden
  • Vorsicht bei Peelings
  • keine alkoholhaltigen Gesichtswässer
  • viel cremen mit geeigneten Lotionen (fettreich und feuchtigkeitsspendend)
  • nach dem Sport zeitnah duschen, um Belastung durch Schweiss zu senken
Lifestyle
  • vitaminreiche und mineralstoffreiche Ernährung
  • viel Wasser trinken
  • wenig Alkohol konsumieren
  • nicht rauchen
  • locker sitzende Kleidung tragen
  • keine Polyesterstoffe
  • für psychische Ausgeglichenheit sorgen – sich in seiner Haut wohlfühlen
  • regelmässige sportliche Betätigung
  • geniessen, entspannen, bewegen
Vorsichtsmassnahmen
  • warm anziehen bei kalten Temperaturen
  • Kälteschutzcreme verwenden
  • Sonnenschutz verwenden
  • trockene Heizungsluft meiden
  • hautschonend arbeiten – Vorsicht bei Reinigungsmittel
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