Wenn die Haut ihre Pigmente verliert

Vitiligo tritt in jedem Alter und unvorhergesehen auf

Spoiler

  • Vitiligo ist weder ansteckend noch gefährlich oder schmerzhaft.
  • Die Ursachen der Pigmentstörung sind nicht ganz eindeutig geklärt.
  • Therapien bringen nur mässige Erfolge.

Der Auslöser einer Vitiligo ist nicht eindeutig identifiziert. Als Ursache kommt die Verbindung zwischen genetischer Veranlagung und auslösenden Umweltfaktoren wie Stress, Hautverletzungen oder schwere Sonnenbrände in Frage. Bei einer Vitiligo werden die pigmentbildenden Zellen, die sogenannten Melanozyten, vom Immunsystem angegriffen und in ihrer Funktion gehemmt oder zerstört. Die Produktion des Pigmentstoffs Melanin wird unterbrochen und es kommt zu fleckenförmigen, weissen Stellen auf der Haut, die vor Sonnenlicht geschützt werden müssen. Am meisten sind Kopf, Hals, Achselfalten, Handrücken und die Genitalregion betroffen und manchmal treten Begleiterkrankungen wie eine Fehlfunktion der Schilddrüse auf.

Nicht heilbare Hautveränderung

Im Gegensatz zu anderen Autoimmunerkrankungen, für deren Therapie heute moderne Medikamente zur Verfügung stehen, hat sich in der Grundtherapie von Vitiligo in den letzten Jahren nicht viel verändert. Patienten erhalten oral einzunehmende Kortikosteroide, Antioxidantien und Vitaminzusätze sowie lokal aufzutragende Cremes und Salben. Häufig – meist in Kombination mit den genannten Medikamenten – erfolgt eine Lichttherapie: Mit UV-Licht werden die Melanozyten stimuliert, damit die Haut repigmentiert. Eine Lichttherapie verlangt Geduld und der Erfolg ist nicht garantiert. Auch besteht das Risiko, dass die Hautveränderung nach der Behandlung wieder auftaucht.

Daneben gibt es Klimatherapien, permanentes Make-up, chirurgische Behandlungen, Zelltransplantationen oder komplementäre Behandlungsmethoden.

Vitiligo ist mehr als «bloss ein kosmetisches Problem»

In einer von Schönheitsidealen und vermeintlicher Perfektion geprägten Gesellschaft kann Vitiligo die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Scham- und Ausgrenzungsgefühle oder sogar eine Depression können die Folge sein. Die meisten Betroffenen (rund ein Prozent der Weltbevölkerung) verstecken deshalb ihre Krankheit. Eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit kann hier Brücken bauen.

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